Stadtpolitisches Symposium „Die Zukunft der Theater-Doppelanlage“

Nach der Sommerpause werden die Frankfurter Stadtverordneten über die Zukunft der Städtischen Bühnen entscheiden. Doch über was genau wird dann abgestimmt? Den Abriss des bestehenden Gebäudekomplexes zugunsten von Neubauten für Oper und Schauspiel? Die Sanierung der in die Jahre gekommenen Doppel-Anlage? Eine Neuverortung des Spielbetriebs beider Häuser in der Stadt? Ein stadtpolitisches Symposium erweitert die Debatte um eine bislang unterbelichtete Perspektive: Nachhaltigkeit.

Eigentlich schien alles geklärt. Die sanierungsbedürfte Theater-Doppelanlage am Willy-Brandt-Platz sollte einem Beschluss der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung von Ende Januar 2020 zufolge komplett abgerissen werden. Das Argument: Auf Basis der in den vergangenen Jahren erstellten Gutachten, Berichte und Evaluationen ist der Rückbau des Gebäudekomplexes zugunsten eines Neubaus wirtschaftlich vernünftiger als Erhalt und Sanierung. Für die mit Preisen bedachte Oper Frankfurt wie auch für das Schauspiel würden neue Spielstätten entstehen; aktuell werden zwei Konzepte diskutiert. Zum einen die sogenannte „Spiegel-Lösung“, bei der die Oper am jetzigen Standort des Schauspiels eine neue Spielstätte erhält und das Schauspiel diagonal gegenüber in den Wallanlagen einen Neubau bezieht, zum anderen die „Kulturmeile“ mit einem neuen Schauspielhaus am Willy-Brandt-Platz und einem neuen Standort für die Oper an der Neuen Mainzer Straße.

Publikum, Foto: Moritz Bernoully

Doch wie Helmut Kleine-Kraneburg in seiner kurzen Begrüßung sehr treffend anmerkt, „hat sich die Erde mehr als drei Jahre nach der Entscheidung für einen Totalabriss gleich mehrfach gedreht“. Was er damit meint, bedarf keiner langen Erörterung. Nicht nur die längst spürbaren Folgen des Klimawandels, sondern auch ein geschärftes Bewusstsein für die ökologischen Kosten des Bauens sowohl in der Architektenschaft als auch in der Öffentlichkeit setzen jeden geplanten Abriss von Bestand mittlerweile unter enormen Rechtfertigungsdruck. Auch deshalb müssen bei der Entscheidung über ein so bedeutendes städtebauliches und architektonisches Vorhaben auch die Chancen des Ansatzes „Umbau vor Neubau“ bewertet werden. Es geht, anders formuliert, um eine dritte Variante der Neuordnung von Oper und Schauspiel in Frankfurt, nämlich Erhalt, Um- und Weiterbau des bestehenden Gebäudekomplexes.

Ökonomie ist nicht alles: Über viel Pro und wenig Contra einer Sanierung

Genau mit dieser Frage hat sich das ortsansässige Architekturbüro schneider + schumacher beschäftigt. Zusammen mit dem auf Bühnenbetriebe spezialisierten Büro Theatre Projects aus London, den Ingenieuren von Bollinger + Grohmann, den Nachhaltigkeitsexperten von LCEE sowie den TGA- und Brandschutzplanern von Arup – bildeten die Frankfurter Architektinnen und Architekten im Auftrag der Stabsstelle „Zukunft Städtische Bühnen“ ein Validierungsteam für die zur Entscheidung stehenden Planungsoptionen und stellten in ihrem Bericht nicht nur sich, sondern auch dem Auftraggeber die Frage: Wie kann eine Sanierung der Doppel-Anlage gelingen?

Theaterdoppelbauanlage, Quelle: Stadt Frankfurt

In ihrem Vortrag steckt Architektin Astrid Wuttke vom Büro schneider + schumacher, die den besagten Ergebnisbericht auch federführend betreut hat, die Möglichkeiten einer weitgehenden Erhaltung und Sanierung des Bestands ab.

Ausgehend von der Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2017 mit ihren drei Szenarien, vorgelegt vom Studio PFP Jörg Friedrich aus Hamburg, nimmt die Untersuchung das Potenzial des Bestands auch unter Berücksichtigung nicht-monetärer Faktoren in den Blick – eine Perspektive, die in der auf ökonomische Kennziffern verengten Diskussion eine bis dahin untergeordnete Rolle spielte.

Machbarkeitsstudie 2017, Quelle: Stadt Frankfurt

Machbarkeitsstudie 2017, Quelle: Stadt Frankfurt

Doch nicht nur wegen des zwischenzeitlich verfügten Denkmalschutzes für Teile des Bestandsgebäudes, sondern auch dank konzeptioneller Änderungen wächst dem Ergebnisbericht nun die Rolle einer ernst zu nehmenden Alternative zu den bislang diskutierten Varianten zu.

 

Bewertungsmatrix, Quelle: Wuttke, schneider+schumacher Weiterbauen GmbH

Warum diese im Ergebnisbericht ausgearbeitete Variante bei der Entscheidung über den Totalabriss respektive Neubau nicht berücksichtigt wurde, hat Astrid Wuttke zufolge nicht nur mit dem zeitlichen Versatz zwischen dem Neubaubeschluss vom 30. Januar 2020 und der Veröffentlichung des schon am 23. Januar 2023, also vor dem Stadtverordnetenbeschluss, der Stabsstelle übergebenen Berichts des Validierungsteams am 20. August 2020 zu tun. Die von den politisch Zuständigen nachgereichte Begründung beziehe sich, so Wuttke, auf eine angeblich nicht korrekte Berücksichtigung der Sanierungsbefunde des Planungsteams der Machbarkeitsstudie, unterschlage jedoch gleichzeitig den seit 2017 bestehenden Denkmalschutz für das sogenannte „Wolkenfoyer“ des Bestandsgebäudes.

Astrid Wuttke, Geschäftsführende Gesellschafterin schneider + schumacher Weiterbauen GmbH, Foto: Moritz Bernoully

Gleichwohl zeigen die Befunde aus den Untersuchungen für den Validierungsbericht, dass Sanierung und Umbau des bestehenden Bauwerks vor allem im Hinblick auf Nachhaltigkeit eine diskussionswürdige Alternative sind. Architektin Wuttke stellt der für die Machbarkeitsstudie verbindlichen Bewertungsmatrix der Stadt Frankfurt – 70 Prozent Ökonomie, 25 Prozent sozial-funktionale Qualitäten, 5 Prozent Ökologie – das Drei-Säulen-Modell nachhaltigen Bauens gegenüber, bei dem Wirtschaftlichkeit, Ökologie und Soziales als drei gleichrangige Kriterien eines Bauwerks in ein Verhältnis gebracht werden müssen.

Sie plädiert deshalb für eine Revision der Abriss- und Neubaupläne und eine Neubetrachtung der Erkenntnisse aus dem Validierungsgutachten, das in Gestalt der Basisvariante 4a sowohl eine nachhaltige als auch technisch und wirtschaftlich realisierbare Lösung der Bauaufgabe vorschlägt.

Auswertung der nachhaltigsorientierten Standortprüfung, Quelle: Initiative Zukunft Bühnen Frankfurt

Modellfall Bestandserhalt

Welche städtebaulichen und architektonischen Potenziale der Bestandsbau für Sanierung und Weiterbau birgt, war schon 2017 Gegenstand der Master-Arbeit von Sophie Hoyer an der TU Stuttgart. Die inzwischen in der Schweiz arbeitende Architektin ist eigens für das Symposium angereist, um ihren Entwurf für eine Neufassung des Gebäudeensembles als eine von möglichen Ansätzen für den Weiterbau der Doppelanlange vorzustellen. Ihrer Arbeit liegt eine analytische Beschäftigung mit dem Ist-Zustand zugrunde, in dem sich mehrere Zeitschichten überlagern und bis heute auch Teile des 1902 errichteten Ursprungsbauwerks für das Schauspiel Frankfurt erhalten sind. Ein großer Verdienst des Entwurfs von Sophie Hoyer ist die elegante Verknüpfung des Komplexes mit seiner Umgebung, die ihr über eine Neuordnung der Eingangssituation und des Foyerbereichs sowie die Öffnung der Westfassade in Form einer Außenbühne vor einer überzeugend gelingt. Eine großzügige Passage durch das Gebäude – die „Promenade théâtrale“ – schreibt die dazugewonnene Offenheit gewissermaßen ins Innere fort und schafft einen Raum, in dem sich die Abläufe und Routinen eines Bühnenbetriebs mit den Wegen der Stadtöffentlichkeit kreuzen dürfen.

Visualiersung Außenfassade, Quelle: Sophie Hoyer

„Wir können schon ganz schön viel“: Die Diskussion 

Das Podium, (v. l. n. r.) Jens Jakob Happ, stellvertretender Vorstandssprecher, Astrid Wuttke, Julia Frank, Andrea Jürges, Olaf Winter, Dr. Albrecht Kochsiek, Professor Helmut Kleine-Kraneburg, Vorstandssprecher, Foto: Moritz Bernoully

Auch wenn die Befunde der Validierung ebenso wie der Entwurf von Sophie Hoyer genug Stoff für eine anregende Diskussion geboten hätten, geht es auf dem Podium zunächst um die politischen Dimensionen des Abriss-Entscheids. Neben der Architektin Astrid Wuttke begrüßen die Moderatoren Jens Jakob Happ und Helmut Kleine-Kraneburg die planungs- und bildungspolitische Sprecherin der Grünen, Julia Frank, die stellvertretende DAM-Direktorin Andrea Jürges, den technischen Direktor der Oper Frankfurt, Olaf Winter sowie Dr. Albrecht Kochsiek, den planungspolitischen Sprecher der CDU-Fraktion der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung in der Runde. Und so viel sei vorweggenommen: Es wird eine mitunter hitzige Debatte, die nicht zuletzt aufzeigt, wieviel Rede- und Aufklärungsbedarf vor der anstehenden Entscheidung über das künftige Wie und Wo von Schauspiel und Oper noch herrscht.

Olaf Winter, Technischer Direktor Oper Frankfurt, Foto: Moritz Bernoully

Für erste Aufregung sorgt Helmut Kleine-Kraneburg mit seinem dezent formulierten Zweifel an der Neutralität der Untersuchungen und Berichte, auf deren Grundlage die politisch Verantwortlichen für Abriss und Neubau votierten. Er fragt: „Wenn diese Gutachten wirklich wertungsfrei waren – wie kommt dann ein Abriss-Beschluss zustande?“

Andrea Jürges, zugleich als Mitglied der Stabsstelle „Zukunft Städtische Bühnen Frankfurt“ gewissermaßen verantwortlich für die entscheidungsrelevanten Berichte und Gutachten, weist den leisen Verdacht einer Parteinahme für einen Neubau von sich. Sie betont, dass den Stadtverordneten die Befunde des eingangs vorgestellten Validierungsberichts – und damit die Möglichkeit einer Sanierung – durchaus bekannt waren und die Entscheidung trotzdem zugunsten eines Rückbaus der Doppelanlage ausfiel. Für Jürges lautet die Gewissensfrage weniger „Umbau oder Neubau“, sondern vielmehr: „Welche Spielstätten sind zukunftsfähig und nachhaltig?“

(v. l. n. r.) Andrea Jürges, Dipl.-Ing. Architektin, Vize-Direktorin DAM und Mitglied der Stabsstelle „Zukunft der Städtischen Bühnen“, Olaf Winter, Foto: Moritz Bernoully

Aus der Sicht von Olaf Winter, dem technischen Direktor der Oper Frankfurt, wäre ein Neubau die bessere Option, auch wenn er anerkennt, dass eine Sanierung im Bestand möglich sei. Doch sentimental wird er beim Gedanken an den möglichen Verlust des Gebäudekomplexes nicht, der in seinen Augen vor allem ein Konglomerat aus verschiedenen, mehr oder weniger gelungenen Anbauten ist. Im Falle seines Erhalts und einer aufwändigen Sanierung würde zum einen ein nur sanierter Bestand trotz eines unverhältnismäßig kostspieligen Aufwands keine Verbesserung der unzureichenden Arbeitsbedingungen bringen, zum anderen stelle sich dann das Problem eines Interims für den Betrieb von Kammerspiel, Schauspiel und Oper und eine 1.200-köpfige Belegschaft. Letzteres hält Winter für die Crux einer Sanierungslösung, da die Kosten für eine Zwischenlösung politisch kaum vermittelbar seien.

Scheitert eine Sanierung der Doppelanlage also an der Unmöglichkeit, ein für acht bis zehn Jahre leistungsfähiges Interim für den Spielbetrieb der städtischen Bühnen auf die Beine zu stellen? Doch über diese Variante, das wird im Austausch unter den Podiumsgästen deutlich, wurde bislang noch nicht intensiv und informiert genug diskutiert. Dass Frankfurt für die temporäre Auslagerung des Spielbetriebs jedoch Potenzial hat, macht Jens Jakob Happ mit seinem Hinweis auf den Leerstand von städtischen Büroflächen und bewährte Adressen innerhalb der Kulturlandschaft deutlich. Und er ergänzt die ganze Debatte um die bislang seltsam abwesende Frage nach der Moral: „Müssen wir nicht demütiger sein?“

(v. l. n. r.) Olaf Winter, Dr. Albrecht Kochsiek, Planungspolitischer Sprecher CDU, Foto: Moritz Bernoully

Lohnt es sich also, die Sanierung der Doppelanlage noch einmal in die stadtpolitische Diskussion zu bringen? Diese Frage greift Dr. Albrecht Kochsiek auf, um auf das inzwischen deutlich geschärfte Bewusstsein für die ökologischen Kosten des Bauens hinzuweisen. Die ‚graue Energie‘, so sein Einwurf, sei zum Zeitpunkt der Abriss-Entscheidung noch kein so prominentes Thema gewesen und kam in der Diskussion um das Pro und Contra eines Bestandserhalts allenfalls am Rande vor. Es sei also fraglich, ob die Stadtverordneten heute wieder so entscheiden würden. Für Moderator Helmut Kleine-Kraneburg eine Steilvorlage für die nächste provokante Frage, diesmal an die Vertreterin der mitregierenden Grünen: „Nehmen Sie die Entscheidung pro Abriss zurück?“ Julia Frank lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Aus ihrer Perspektive ist es nicht nötig, die Entscheidung rückgängig zu machen, sondern die etwaige Sanierung der bestehenden Doppelanlage in den auszulobenden Wettbewerb zu integrieren.

Doch ganz gleich, wie am Ende entschieden wird: Für die Zukunft ihrer städtischen Bühnen müssen die Frankfurter Bürger tief in die Taschen greifen. Noch ist nicht klar, für welche Variante – Spiegellösung, Kulturmeile, Sanierung der Doppelanlage (mit Teilabriss abgängiger Gebäudeteile) – die Stadtverordneten nach der Sommerpause stimmen. Auf dem Symposium wird nach einem kleinen Schlagabtausch zwischen Julia Frank und Albrecht Kochsiek als Vertreter der oppositionellen CDU auch deutlich, dass selbst die Parteien bislang zu keiner spruchreifen Position gefunden haben.

Julia Frank, Planungs- und Bildungspolitische Sprecherin Die Grünen, Foto: Moritz Bernoully

Die anschließenden Fragen aus dem Publikum spiegeln noch einmal die vielen Bedenken und Zweifel an der aktuellen Beschlusslage. Sind die Planungen mit Blick auf Zuschauerzahlen und Auslastung überdimensioniert? Ist die Spiegellösung wirklich mit dem geltenden Bebauungsverbot der Wallanlage vereinbar? Vertragen sich die logistisch erforderlichen Strukturen mit den Anforderungen an die städtebauliche Präsenz in zentraler Lage? Und kann man so eine über 100 Jahre gewachsene Großkonstruktion wie die Theater-Doppelanlage wirklich abreißen, ohne statische Verheerungen an unterirdischen Anlagen wie U-Bahn-Tunneln anzurichten?

Es gibt darauf zwar keine Antworten, doch ein selbstbewusstes Schlusswort von Andrea Jürges: „Wir haben in Frankfurt eine ganze Altstadt über einem Parkhaus und einem U-Bahn-Tunnel errichtet. Wir können schon ganz schön viel.“

Publikum, Foto: Moritz Bernoully

Weiterführende Links:

Eine Aufzeichnung der gesamten Veranstaltung finden Sie auf unserem YouTube-Kanal:

Presse:

"Architekten sprechen sich für Sanierung aus" von Mechthild Harting, FAZ

"Das Milliarden-Karussell dreht sich immer schneller" von Dankwart Guratzsch, WELT

 

Text: Dörries

 

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Ästhetische Kapitulation des öffentlichen Raums und die Chance auf Verschönerung

Montag, 22. Februar 2021
20:00 Uhr
Livestream auf YouTube

Was ist bloß aus dem öffentlichen Raum in Deutschlands Städten geworden?
Seit der Erfindung der Stadt waren die öffentlichen Räume prägende und sinnstiftende Orte, die der politischen Manifestation und Kommunikation ihrer Bewohner dienten. Zudem besaßen sie ihrer Bedeutung entsprechend einen hohen materiellen und ästhetischen Wert. Dieser drückte sich nicht nur durch die meist zentrale Lage in der Mitte der Stadt aus, sondern auch und gerade durch ihre behutsame und materiell qualitätsvolle Gestaltung.
Schaut man auf und in deutsche Städte, scheinen diese Werte und räumlichen Qualitäten des öffentlichen Raums seit einigen Jahren mehr und mehr verloren zu gehen. Städtische Räume verkommen immer mehr zu reinen infrastrukturellen und verkehrsbestimmten Orten, die zusehends der reinen Durchquerung dienen ohne Verweil- oder gar Aufenthaltsqualitäten. Andere gar werden zu sozialen Brennpunkten geprägt von Drogensucht, Kriminalität und zunehmender Obdachlosigkeit.
Die Pandemie, die wir alle gerade durchleben, weist noch einmal auf den bitteren Verlust der Bedeutung des öffentlichen Raums hin. Können wir seine vollends ästhetische Kapitulation verhindern und noch einmal zurückkehren zur gesellschaftlichen Sinnstiftung und Schönheit des öffentlichen Raums?

Dieser Sorge Raum zu geben, dient die Veranstaltung mit dem Frankfurter Stadtrat Markus Frank, dem Frankfurter Architekten Prof. Helmut Kleine-Kraneburg, der Ärztin Dr. Imke Wieters und dem Redakteur der FAZ, Dr. Matthias Alexander.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "STADT" und wird in Kooperation mit der Montagsgesellschaft e.V. realisiert. Der Livestream kann unter dem Link https://youtu.be/JFo1HkvnJeg gesehen werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

PROGRAMM

Begrüßung
Prof. Dr. Wolfgang Böhm, Vorstandssprecher des Urban Future Forum, zusammen mit Dr. Stefan Söhngen, Leiter der Montagsgesellschaft

Diskussion
Stadtrat Markus Frank, Stadt Frankfurt am Main
Prof. Helmut Kleine-Kraneburg, Architekt
Dr. Imke Wieters, Ärztin

Moderation
Dr. Matthias Alexander, Redakteur der FAZ

 

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Gastronomie und Hotellerie als Motoren der Stadtentwicklung: Die Krise als Chance oder finaler Shutdown?

Montag, 18. Januar 2021
19:00 Uhr
Livestream auf YouTube

Das Coronavirus stellt Gastronomie und Hotellerie vor massive Probleme: Den etwa 200.000 Betrieben der Branche gingen schon bis Ende April 2020 schätzungsweise zehn Milliarden Euro Umsatz verloren. Die anhaltende Pandemie und der zweite „harte Lockdown“ treffen nun erneut mit voller Wucht eine Branche, die seit Monaten ums Überleben kämpft. Die Einschränkungen im Gastgewerbe könnten irreversible Folgen für unsere Städte haben: Tourismus, Bar- und Kneipenszene, das kulturelle Leben der Großstadt sind weitgehend zum Erliegen gekommen. Den pulsierenden Metropolen wurde eine Zwangspause verordnet. Wie lange kann das gut gehen? Wie verändern leere und geschlossene Gaststätten und Hotels unsere Städte? Welche Lösungen und Ideen aus der Krise gibt es?

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "STADT" und wird in Kooperation mit der Montagsgesellschaft e.V. realisiert. Der Livestream kann unter dem Link https://www.youtube.com/watch?v=GTtwfWMR6qs gesehen werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

PROGRAMM

Impuls
Birgit Böhn, Rechtsanwältin, Principal Associate Hospitality, KUCERA Rechtsanwälte

Diskussion
Oberbürgermeister Peter Feldmann, Stadt Frankfurt am Main
Boris Tomic, Chefredakteur „Food Service“, dfv Mediengruppe
Klaus Beine, Vorsitzender der Landesfachkommission "Immobilien- & Baupolitik" im Wirtschaftsrat Hessen

Moderation
Dr. Stefan Söhngen (Montagsgesellschaft e.V.)

 

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