Kongress 2005 – Wie werden wir leben?

24. Februar 2005 - 25. Februar 2005
Campus Westend der Goethe-Universität in Frankfur

Alterung, Bevölkerungsschwund, Pluralisierung der Lebensformen und der Lebensstile sowie die Zuwanderung aus außereuropäischen Ländern sind Kennzeichen eines fundamentalen gesellschaftlichen Strukturwandels, der das Leben in der Stadt und mit der Stadt grundsätzlich verändert. Was geschieht mit dem Städtebau, der Stadtplanung und Stadtentwicklung
vor dem Hintergrund der tiefgreifenden Veränderungen der sozialen Verhältnisse?


Review zum Symposium: Wozu die Zeit nicht mehr reichte oder wofür sie noch nicht reif war – Albert Speers Ideen für Frankfurt Rhein-Main

Eine Veranstaltung des Urban Future Forums (Montag, 17. Dezember 2018) zur Würdigung von Leben und Wirken des Architekten und Stadtplaners Albert Speer (gest. 17.9.2017) mit einem aktuellen Blick auf seine Vorhaben und Ideen

Mit Albert Speer hat Frankfurt einen weltweit renommierten Architekten und Zukunftsplaner verloren. Vor allem das Stadtbild Frankfurts hat er geprägt wie kein anderer. Auch sein internationales Wirken war von hoher Anerkennung geprägt. Albert Speers Ideen, Pläne und Vorstellungen sollten zu denen, für die bedingt durch seinen plötzlichen Tod die Zeit nicht reichte, vielleicht auch noch nicht reif war, gespiegelt werden. Sein geistiges Erbe ist Verpflichtung und der Mut, Neues und manchmal Ungewöhnliches zu denken und auch durchzusetzen. Mit einem Blick auf Frankfurt und die Region, unter Abwägung von Chancen- und Risiken gepaart mit Ideenreichtum und Phantasie soll Speers geistiges Erbe mit einem Blick in die nahe Zukunft bewahrt und als Ansporn und auch als Vorlage für Verbesserungen in der Planungspraxis herangezogen werden.

Friedbert Greif (Geschäftsführender Gesellschafter, AS+P Albert Speer + Partner): Er beschrieb in seiner Würdigung unter dem Titel „Albert Speers Ideen für Frankfurt“ Leben und Charakter von Albert Speer, für den seine stetige Unruhe, seine Neugier, sein Interesse an Fremden, seine Lernbereitschaft und seine Lebenslust, Grundlage für seine visionäre Sichtweise war. Seine Projekte im In- und Ausland trieb er nach seinem Motto "Leben ist Risiko", aber immer erst unter Beachtung vorgefundenen Rahmenbedingungen, auf die er seine Visionen stets basierte. Mit viel politischem Geschick setzte er Beiträge für die städtische Entwicklung "seiner" Stadt Frankfurt um. Seine hinterlegten konzeptionellen Ideen beeinflussen auch nach seinem Tod nicht nur aktuell in Realisierung befindliche Projekte, sie bilden auch die Grundlage für die nachhaltige Zukunftssicherung seines Planungsbüros.

Stefan Klos (Geschäftsführender Gesellschafter, PROPROJEKT): Er verdeutlichte unter dem Titel „Frankfurt am Start – Stadt als Stadion“, dass Sport bislang keinen Einfluss auf die Stadtplanung hat, obwohl der überwiegende Teil der Bevölkerung Sport im öffentlichen Raum betreibt und damit Teil der Metropole ist. Diese etablierte urbane Bewegungskultur sei Leistungsgeber für Wirtschaftsbereiche wie z.B. Bauwesen, Gesundheit, Ernährung und wird in der Masse zu einem zu berücksichtigenden Wirtschaftsfaktor. Er fordert, das interdisziplinäre Denken um den Sport in der Stadtplanung stärker zu berücksichtigen und in einer Vision "bewegungsfreundliches Frankfurt" im Sinne und mit dem systematischen Planungsansatz von von Albert Speer festzulegen und umzusetzen.

In der von Dr. Matthias
Alexander (Ressortleiter Regionalteil der FAZ) geleiteten Paneldiskussion wurde ein kritischer Blick von außen auf die erfolgreichen und weniger erfolgreichen Arbeiten von Albert Speer
erwartet. Stattdessen gerieten die Statements zu einer Rückschau auf die von
den Teilnehmern besonders hervorgehobenen baulichen Problemzonen in Frankfurt:

Mike Josef (Dezernent für Planen und Wohnen, Stadt Frankfurt am Main): Er spricht sich für eine größere Entscheidungsfreiheit in der Grundlagenplanung aus, in der heute durch zu frühe Einschaltung von Bürgermacht und beteiligten Behörden bereits das Ideenstadium erschwert und in die Länge gezogen wird. Zur Beschleunigung und Straffung des Vorgehens bei Planungsvorprozessen fordert er eine Abkehr von eng begrenzten Behördendenken hin zu einem "cooleren Politikverhalten" mit einem übergreifenden und übergeordneten Planungsansatz, der erst nach seiner Fertigstellung durch die verantwortlich-vordenkende Stelle zur Diskussion mit den zu beteiligenden Behörden und Stakeholdern gestellt werden soll.

Torsten Becker (Stadtplaner, Vorsitzender des Städtebaubeirats der Stadt Frankfurt und Büroinhaber ToBePlan): Er sieht keine gewachsene Planungskultur in Frankfurt und sieht die Änderung der hessischen Magistratsverfassung als Voraussetzung für eine Veränderung. Er wünscht sich eine streitbare und interdisziplinäre Denkweise bei Planungsprozessen. Die neue Altstadt von Frankfurt ist für ihn ein einmaliges Projekt, aber kein Modell für zukünftiges bürgernahes Bauen.

Dr. Michael Denkel (Stadtplaner, AS+P Albert Speer + Partner): Er sieht ebenfalls die Dauer und Trägheit von Planungsprozessen als eine Ursache für eine zu langsame Stadtentwicklung. Daneben wünscht er sich einen Planungsansatz, der siedlungsübergreifend erfolgen soll und nicht an kommunalen Stadtgrenzen Halt macht.

Annegret Reinhardt-Lehmann (Geschäftsführerin der Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain): Sie fordert mehr Mut und Risikobereitschaft bei siedlungsübergreifenden Planungen. Sie wünscht sich Leuchtturmprojekt zur Steigerung der Attraktivität der Region, bemängelt aber gleichzeitig den Mangel an Führungspersonen, die deren Umsetzung vorantreiben. Die gegenwärtigen Planungsstrukturen werde auch von ihr als nicht zukunftsfähig und damit reformbedürftig angesehen.

Prof. Dr. Bernd Scholl (em. ETH Zürich): Für ihn sind der Wunsch, die Welt zu verändern und der Wunsch, etwas zu hinterlassen die Motivation für engagierte Stadtplaner a la Albert Speer. Inspiriert von der Schweizer Vorgehensweise ruft er zu einem Ideenwettbewerb international-hochklassiger Planungsteams für eine Vision "Frankfurt in 30 Jahren" auf, ein Vorgehen, das er auch im Einklang mit der Philosophie von Albert Speer sieht.

Vielen Dank an Herrn Dr. Thomas Kohts, der uns diesen schriftlichen Überblick zur Verfügung gestellt hat!


Wozu die Zeit nicht mehr reichte oder wofür sie noch nicht reif war - Albert Speers Ideen für Frankfurt Rhein-Main

Montag, 17. Dezember 2018 
18:00 - 21:00 Uhr 
 
Goethe Universität – Campus Westend 
House of Finance / Theodor-W.-Adorno-Platz 3 / 60629 Frankfurt 

Das Urban Future Forum lädt mit diesem Thema zur letzten Veranstaltung in diesem Jahr ein. 
Dabei handelt es sich nicht um eine Hommage an Albert Speer, sondern vielmehr sollen Albert Speers Ideen, Pläne und Vorstellungen, zu
denen, bedingt durch seinen plötzlichen Tod, die Zeit nicht reichte, vielleicht auch noch nicht reif war, gespiegelt werden. Im Zentrum des
Abends steht, nach zwei Vorträgen über Albert Speers geistiges Erbe, eine Podiumsdiskussion, in der der Blick in die nahe Zukunft eingenommen
wird. Der Blick auf Frankfurt und die Region, eine Chancen- und Risiko-Diskussion, gepaart mit Ideenreichtum und Phantasie.
Mit Albert Speer hat Frankfurt einen weltweit renommierten, großen Architekten und Zukunftsplaner verloren. Vor allem das Stadtbild Frankfurts
hat er geprägt wie kein anderer. Auch sein internationales Wirken war von hoher Anerkennung geprägt. Sein geistiges Erbe ist Ansporn
und der Mut, Neues und manchmal Ungewöhnliches zu denken und auch durchzusetzen. Der Mensch und leidenschaftliche Macher Albert
Speer ist gestorben, nicht seine Visionen. Wir freuen uns nach der Veranstaltung auf ein Jahresend-Get-together mit interessanten Gesprächen
und Gelegenheit zum Networking.

PROGRAMM

18:00 Begrüßung
Gabriele Eick
(Executive Communications; Vorstand urban future forum e. V.)

18:10 Begrüßung und Vortrag „Albert Speers Ideen für Frankfurt“
Friedbert Greif (Geschäftsführender Gesellschafter, AS+P Albert Speer + Partner)

18:30 Vortrag „ Frankfurt am Start – Stadt als Stadion“
Stefan Klos (Geschäftsführender Gesellschafter, PROPROJEKT)

19:00 Podiumsdiskussion „ Zukunft FRM – Mut zu Phantasie und Risiko“
Stadtrat Mike Josef (Dezernent für Planen und Wohnen, Stadt Frankfurt am Main)
Torsten Becker (Stadtplaner, Vorsitzender des Städtebaubeirats der Stadt Frankfurt und Büroinhaber ToBePlan)
Dr. Michael Denkel (Stadtplaner, AS+P Albert Speer + Partner)
Annegret Reinhardt-Lehmann (Geschäftsführerin der Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain)
Prof. Dr. Bernd Scholl (em. ETH Zürich)
Moderation: Dr. Matthias Alexander (Ressortleiter, Regionalteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung)

20:00 Schlussworte
Gottfried Milde (Helaba, Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen, Vorstand urban future forum e. V. )

20:10 Get-together

Anmeldungen unter mail@gabrieleeick.de
Für Rückfragen:
Büro Gabriele Eick, 069 631 51 913

Parkplätze sind ausreichend vorhanden, wenn Sie die Zufahrt Fürstenbergerstraße nutzen. Nach Angabe Ihres KFZ-Kennzeichens bei der Anmeldung, wird ein Parkplatz für Sie reserviert. 

Teilnehmer können gemäß der Fortbildungsverordnung der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen Fortbildungspunkte erlangen.

Review der Veranstaltung

Wir danken unseren Förderern

Zu Gast: Prof. Albert Speer, international tätiger Stadtplaner und Architekt

5. Februar 2015

Prof. Albert Speer
international tätiger Stadtplaner und Architekt

im Gespräch mit Werner D’Inka
Mitherausgeber der FAZ


Dämmen. Bauen. Brennen. Brandschutz und Baukultur. Wie geht das zusammen?

Donnerstag, 01. Februar 2018
18:00 – 20:00 Uhr

Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main / Lichthof (2. OG) / Börsenplatz 4 / 60313 Frankfurt am Main

Das Thema ist noch immer brandaktuell, nicht nur aufgrund des Brandereignisses im Juni 2017 in London. Mit kompetenten Brandschutzexperten, Architekten und Planern wird über eine energetisch sinnvolle Gebäudeoptimierung, den notwendigen Brandschutz und in diesem Zusammenhang über architekturästhetische und denkmalpflegerische Aspekte beim Richten überalterter Fassaden diskutiert. Ziel des Metropolengesprächs ist es – anstelle der gängigen Wärmedämmverbundsysteme – alternative Konstruktionen und Maßnahmen des Brandschutzes aufzuzeigen und dabei Faktoren der Energieoptimierung und des ästhetischen Umgangs mit Gebäuden mit einzubeziehen.

Den Impulsvortrag hält Prof. Michael Schumacher zum Thema „Architektur und ‚klimafreundliches‘ Bauen heute“ am Beispiel des Neubaus des Grünflächenamts im Passivhausstandard und der Sanierung des Bolongaropalastes.

Namhafte Referenten tragen vor und diskutieren die aktuellen Fragen der Stadtplanung.

17:30 Uhr
Empfang

18:00 Uhr
Grußworte
Prof. Dr. Martin Wentz und
Jens Jakob Happ

18:10 Uhr
Impulsvortrag
„Architektur und ‚klimafreundliches’
Bauen heute“

Prof. Michael Schumacher

18:30 Uhr
Experten-Panel
Prof. Helmut Kleine-Kraneburg
Prof. Reinhard Ries
Prof. Michael Schumacher
Prof. Dr. Martin Wentz

Moderation
Dr. Matthias Alexander

20:00 Uhr
Get-together

Wir danken unseren Förderen

Die graue Wohnungsnot – Altern in der Stadt

16. Februar 2011
Literaturhaus Frankfurt

Beginn: 17:00 Uhr

Wie beeinflusst der Alterungsprozess der Gesellschaft die Stadtentwicklung in Frankfurt?

Das Jahr 2020 wird zu einer zweiten Wende für Deutschland – einer
Bevölkerungswende. Laut der 2004 erschienen Studie „Deutschland 2020“
des Berliner Instituts für Bevölkerung und Entwicklung wird die Anzahl
der 60-Jährigen von 20,4 auf 28,6 Prozent steigen, während die unter
20-Jährigen von 21,7 auf 17,4 % sinkt.

Demografiewandel und Bevölkerungsschwund bei gleichzeitigem Wachstum
der Rhein-Main-Region sowie Zuwanderung und Dynamisierung der Wirtschaft
erfordern von Kommunen und Entscheidern aus Politik, Bau- und
Immobilienbranche ein sorgfältiges und langfristiges Planen im Hinblick
auf eine (senioren)gerechte Stadtentwicklung.

Eine mehrheitlich ältere Bevölkerung beeinflusst diese Veränderungen
entscheidend mit. Wie sehen also die Bedürfnisse einer älter werdenden
Stadtbevölkerung aus?

Für Frankfurt ergibt sich folgendes Szenario laut der Studie des
Pestel-Instituts: Bis zum Jahr 2025 ist mit einer Zunahme an
Seniorenhaushalten (70 Jahre und älter) um knapp 20 % (ca. 68.000) zu
rechnen. Geht man davon aus, dass nur für ein Fünftel dieser
Seniorenhaushalte eine barrierefreie Wohnung verfügbar sein soll, so
entspricht dies ca. 13.600 barrierefreien Wohnungen für Frankfurt.

In welche Richtung entwickelt sich der Wohnungsmarkt zum Thema
altersgerechtes Wohnen? Wie reagieren Städtebau und -planung auf diese
neuen Wohnbedürfnisse? Wie sieht der status quo für Frankfurt aus?


Die Stadt und die Energie

Wie sieht die Energieversorgung in Zukunft für eine Stadt wie Frankfurt aus?

Über die Kostenfolge beim Umbau auf erneuerbare Energieerzeugung
diskutierten am 23. November 2010 im Rahmen des Frankfurter
Metropolengesprächs „Die Stadt und die Energie“ der
Mainova-Vorstandsvorsitzende Dr. Constantin H. Alsheimer und die
hessische Umweltministerin Lucia Puttrich im Casino der Stadtwerke
Holding. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage: „Wie schaffen
wir eine energiegerechte Stadtentwicklung?“ Dazu äußerten sich außerdem
der Vorsitzende der Geschäftsführung der ABG Frankfurt Holding Frank
Junker und der Leiter „Verbindung zu Politik und Wirtschaft“ bei Opel
Dr. Helmut Lanzrath. Angesichts der aktuellen bundesweiten Diskussion
über steigende Energiepreise, Laufzeiten von Atomkraftwerken und
erneuerbare Energien, initiierte die Frankfurter Allgemeine Zeitung in
Zusammenarbeit mit der Stiftung urban future forum e.V die
Veranstaltung.

Energie der Zukunft ist regenerativ und dezentral

Dr. Constantin H. Alsheimer ging bei seinem Vortrag auf die
Auswirkungen des Energiekonzeptes der Bundesregierung sowie auf die
Erzeugungsstrategie der Mainova ein. Am Schluss resümierte er: „Der
Schwerpunkt muss in Zukunft auf einem Mix aus erneuerbaren und
dezentralen Energien liegen. Ökologie und Ökonomie müssen dabei sinnvoll
miteinander verbunden werden.“ Die Schlüsseltechnologie sei
Kraft-Wärme-Kopplung kombiniert mit Fernwärme. Für Erneuerbare Energien
sei außerdem ein Ausbau der Netze erforderlich.

Hessen hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt

Laut Lucia Puttrich sollen in Hessen bis 2020 drei Milliarden
Kilowattstunden Strom aus Solarenergie gewonnen werden. Weitere
Beispiele für die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien seien
Windenergie, Biomasse, Wasser und Geothermie. „Die hessische
Landesregierung hat Prof. Dr. Ingo Sass von der TUD beauftragt, eine
geothermische Potenzialstudie zu erstellen. Im Sommer 2011 sollen die
Ergebnisse der Studie veröffentlicht werden. Bis 2020 rechnen wir mit
der Errichtung von 20 Geothermie-Kraftwerken“, führte sie aus. Ein
Fünftel des Energieverbrauchs soll bis dahin aus regenerativen Energien
stammen. In diesem Zusammenhang lobte sie das Engagement der Mainova,
sich am umweltschonenden Gas- und Dampf-Kraftwerk Irsching 5 zu
beteiligen. Zurzeit sei dies die weltweit hocheffizienteste Anlage mit
einem Wirkungsgrad von etwa 60 Prozent.